SFB 489 - Bewertung von Maßnahmen in der Produktion
E-Mail: | pm@ifa.uni-hannover.de |
Jahr: | 2013 |
Förderung: | DFG |
Laufzeit: | 2011 - 2013 |
Ist abgeschlossen: | ja |
Weitere Informationen | https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/185696268 |
Bedingt durch ein immer komplexeres und dynamischeres Unternehmensumfeld sehen sich Unternehmen aller Branchen mit einem zunehmenden Preis- und Kostendruck konfrontiert. Um sich weiter im Wettbewerb behaupten zu können, bedarf es ständiger Investitionen zur Verbesserung der logistischen Leistungsfähigkeit. Aufgrund der erschwerten Kapitalbeschaffung nach der Finanzkrise ist es umso entscheidender, anstehende Investitionsentscheidungen hinsichtlich ihres Effekts auf logistische und monetäre Zielgrößen bewerten zu können. Nur diese umfassende Betrachtung ermöglicht eine wirtschaftlich begründete Auswahl von Maßnahmen. In der langjährigen Projekterfahrung des Instituts für Fabrikanlagen und Logistik hat sich gezeigt, dass insbesondere in der Produktion Potenziale zur Kostenreduzierung mit relativ geringen Investitionen realisiert werden können. So können beispielsweise durch eine Auftragszeitharmonisierung die Durchlaufzeit gesenkt sowie die Termintreue maßgeblich gesteigert werden. Leider fehlt es derzeit an einem allgemeingültigen Verfahren, das es ermöglicht den wirtschaftlichen Effekt logistischer Maßnahmen in der Produktion monetär zu bewerten.
Im Rahmen des Teilprojekts C2 „Logistische Kennlinien“ des Sonderforschungsbereichs 489 wurde speziell für eine starr verkettete schmiedetechnische Prozesskette ein solcher Ansatz entwickelt und in einen Software-Demonstrator implementiert. Grundlage der Entscheidungslogik, die sowohl logistische als auch monetäre Zielgrößen berücksichtigt, bilden ein Treiberbaum, die Produktionskennlinien sowie Transferfunktionen, die eine monetäre Bewertung einer veränderten Logistikleistung ermöglichen. Im Rahmen der Projektbearbeitung wurde festgestellt, dass viele der inhärenten Transferfunktionen und Annahmen sehr schmiedespezifisch sind. Eine allgemeingültige Modellierung war im Rahmen des SFB 489 bislang nicht möglich. Um auch Unternehmen anderer Branchen die Möglichkeit zu geben, die Auswirkungen maßnahmeninduzierter Verbesserungen der Logistikleistung in der Produktion in Hinblick auf deren Wirtschaftlichkeit monetär zu bewerten, werden in diesem Transferprojekt allgemeingültige Modelle entwickelt, in einen Software-Demonstrator implementiert und anschließend anhand realer Unternehmensdaten verschiedener Branchen validiert. Im Anschluss an die Validierung wird der Demonstrator als Open Source kostenfrei z. B. über die Homepage des SFB 489 für interessierte Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Um die Allgemeingültigkeit sicher zu stellen, ist es entscheidend, möglichst unterschiedliche Branchen in das Transferprojekt mit einzubeziehen. Die Siemens AG ist in einer Vielzahl unterschiedlicher Geschäftsfelder und Branchen vertreten und somit der ideale Partner für das beantragte Forschungsvorhaben.